Geboren wurde ich am 28.04.1974 in Wermsdorf, Sachsen. Übergewichtig bin ich seit meiner frühen Kindheit mit ca. 6 Jahren. Seit 2022 leite ich zusammen mit Christine die SHG Bogenhausen. 

Zahlreiche Diäten inkl. JOJO Effekte, Bewegung usw. halfen nichts. 

Es wurde eher immer schlimmer und ich nahm immer mehr zu.

Nach mehreren Ärztebesuchen wurde meine Schilddrüse 2009 komplett entfernt. Sie enthielt mehrere Knoten, eine Schilddrüsenunterfunktion. 

Ein Jahr später wurde mir die Gallenblase entfernt, sie wahr voll mit grossen und kleineren Steinen. Danach wurde bei mir Diabetes Typ II festgestellt, musste ab dann Metformin 1000 einmal täglich einnehmen. Zu der Zeit hatte ich mein Höchstgewicht von 152 kg bei einer Größe von 1,65m. Erschreckend. 

Durch Ernährungsberatung nahm ich 10 kg ab. Das wars dann aber auch. Nichts half. Mein Gewicht stand. Nach einem Kontrollbesuch bei meiner Diabetologin, Dr. Biegert, empfahl diese mir eine Magenverkleinerung zum Schlauchmagen und ich solle doch die Selbsthilfegruppe Adipositas (damals noch im Klinikum Großhadern) besuchen und mich informieren. 

Das lehnte ich damals sofort ab. Meinen Magen "tackern" lassen? Niemals. 

Doch wie es der Zufall will, lernte ich 6 Monate später eine Frau kennen, die mich auf mein Gewicht ansprach. Sie sah mir an, dass ich unglücklich, depressiv und traurig war. Dann erzählte sie mir, dass sie 3 Monate zuvor einen Schlauchmagen bekam und bereits ca. 20 kg abgenommen hat seit der Operation. Sie besuchte auch regelmäßig die SHG und solle doch beim nächsten Treffen mitkommen. 

Es hat lange gedauert bis ich für mich entschied, es mir doch wenigstens mal anzuhören bzw. anzuschauen. Das tat ich dann auch und wurde sehr herzlich aufgenommen. 

Ich bin dann regelmäßig zu den Treffen gegangen, machte Sport, durchlief das ganze Programm, nahm aber nichts ab. Ich stand bei 144 kg. 

Ich entschloss mich dann doch für eine Magen OP, da nichts anderes mehr half. Ich hasste meinen Körper und auch mich. Ich glaubte versagt zu haben, was aber nicht stimmt. Adipositas ist eine Krankheit. Eine Sucht. Eine Fressucht.

Mein OP Gewicht zum Schlauchmagen am 03.11.2015 lag bei 142,2 kg. 2017 erfolgte dann der Umbau auf einen Omega-Loop-Bypass (Mini Magenbypass), da ich sehr an Sodbrennen litt. Bis heute habe ich seit 2015 insgesamt 50 kg abgenommen.  

Ich bin froh diesen Schritt gegangen zu sein. Eine Magenverkleinerung ist eine Krücke, eine Hilfestellung, eine Unterstützung auf dem Weg in ein gesünderes neues Leben. Ein Kampf gegen das Gewicht ein Leben lang. Das wird immer so bleiben. 

Mit Hilfe einer Verhaltenstherapie konnte ich vieles aufarbeiten, die zur Gewichtszunahme früher führten. Ein steiniger, emotionaler Weg, der noch lange nicht abgeschlossen ist. Ich bleibe dran und kämpfe weiter. 

Ich tu das für mich. Für niemand anderen. Diese Zeiten sind endgültig vorbei! 

Ich konzentriere mich nun mehr auf mich und möchte meine Erfahrungen daher gern mit euch in der SHG teilen und mit Rat und offenen Ohr für eure Fragen etc. da sein. 

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an die Lubos Klinik Bogenhausen,den Ärzten und dem ganzen Team auf Station 3. Vielen Dank an meinen Chirurgen Dr. Stauch. Sehr gute Arbeit gemacht!